Die Ladenöffnungszeiten in Deutschland waren bis zur Neuregelung im Rahmen der sogenannten Föderalismusreform im Jahr 2006 ein heiß diskutiertes Streitthema. Während Gewerkschafter und Sozialverbände auf die berechtigten Interessen der Arbeitnehmer pochten und teils sogar von Ausbeutung sprachen, sollten die Ladenzeiten ausgedehnt werden, verwiesen die Arbeitgeber und ihre Verbände darauf, dass die zusätzlichen Umsätze dringend gebraucht würden und versprachen zudem neue Arbeitsplätze. Ins Feld wurden auch Argumente gebracht, dass mögliche zusätzliche Umsätze zu Lasten der kleinen Geschäfte an die großen Supermarktketten gehen würden, da sich viele kleine Läden kein zusätzliches Personal leisten könnten.
Schlussendlich einigte man sich darauf, die Öffnungszeiten von Montag bis Freitag komplett freizugeben. In fast allen Bundesländern können Läden seitdem in der Woche durchgehend 24 Stunden öffnen. Nur in Bayern, Sachsen, Rheinland-Pfalz und im Saarland müssen Läden nachts schließen. In Bayern und im Saarland ist um 20 Uhr Ladenschluss. Am Samstag sehen die Regelungen in einzelnen Bundesländern ebenfalls eine Schließung um 20 oder 22 Uhr vor, während in anderen Ländern wie Berlin, Hamburg oder Hessen 24/7 geöffnet werden kann. Der Sonntag ist dagegen Ruhetag, da Arbeitnehmer nach dem Arbeitszeitgesetz von bestimmten Ausnahmen, die für die öffentliche Versorgung und Sicherheit wichtig sind, an Sonntagen nicht beschäftigt werden dürfen.
Angesichts des aktuellen Wachstumsstillstands in Deutschland sowie dem freien Online Angebot, bei dem es keine Ladenöffnungszeiten gibt, fragen sich mittlerweile viele, ob von der vollständigen Freigabe ein Wachstumsimpuls ausgehen könnte. Die Frage lässt sich jedoch nicht so leicht beantworten.
Online Käufe als Konkurrenz für den Einzelhandel
Egal, was benötigt wird, heute kann fast alles bequem online bestellt werden, und zwar rund um die Uhr. Ladenöffnungszeiten gibt es nicht. Das gilt für ein neues teil bei Zalando oder eine Bohrmaschine bei Amazon genauso wie für Dienstleistungen wie etwa Online Casinospiele wie das Doppelbuch von Merkur, unter anderem bei https://casinopilot24.com/spiele/spielautomaten/doppelbuch zu finden. Für die Spiele um Echtgeld kann das Konto auch nachts mit vielen verschiedenen, sicheren Zahlungsmethoden aufgefüllt werden und einen Bonus für neue Mitglieder im Online Casino gibt es ebenfalls. Auch Lebensmittel können in einigen Städten sonntags bestellt werden, wie etwa beim Lieferanten Picnic, der mit der Sonntagslieferung während der Corona-Pandemie in eine echte Marktlücke vorgestoßen war. Obendrein kann in vielen Städten auch sonntags in Supermärkten an Bahnhöfen oder auch in vielen Spätkaufstellen eingekauft werden.
Die Online Käufe sorgen jedoch dafür, dass ein beträchtlicher Teil des Umsatzes aus dem Laden-basierten Einzelhandel abgezogen wird. Die damit ebenfalls abgeschöpfte Kaufkraft ist damit verbraucht, was gegen eine völlige Freigabe der Ladenöffnungszeiten spricht. Hinzu kommt, dass obgleich des großen Erfolgs der Supermärkte in Bahnhöfen an Sonntagen wohl nur wenige am Samstagabend zur Primetime oder Sonntagabend, wenn der Tatort läuft, in einen Baumarkt oder in einen Elektrofachmarkt gehen würden, um sich Schrauben oder ein neues Gerät zuzulegen. Wichtige Einkäufe können schließlich auch am Samstagvormittag oder -nachmittag erledigt werden.
Der Sonntag ist ohnehin bei vielen traditioneller Familientag oder für Freizeitaktivitäten vorgesehen. Ein echter Wachstumsimpuls oder gar eine signifikante Steigerung des BIP ist also nicht zu erwarten, wenn die Läden auch Samstagabend oder am Sonntag öffnen würden.
Der weiteren Freigabe der Öffnungszeiten entgegen stehen auch der Fachkräftemangel in Deutschland und die vor allem bei der jüngeren Generation veränderte Sicht auf die Arbeitswelt. Für diese ist eine gewisse Work-Life-Balance wichtiger, als Arbeiten am Abend oder nachts beziehungsweise am Wochenende.
Erfahrungen aus anderen Ländern kaum übertragbar
In den USA und vielen anderen Ländern ist Einkaufen auch am Sonntag möglich. Vor allem im Bereich Food wird das Angebot vor allem am Vormittag auch gerne angenommen. Das liegt jedoch an der Tatsache, dass viele Leute auch am Samstag bis spät abends arbeiten und sich damit ihren Wocheneinkauf auf den Sonntagvormittag legen. In vielen Läden wie BJ’s an der amerikanischen Ostküste können neben Lebensmitteln auch Textilien, Fernseher, Elektrogeräte und andere Waren gleich mit erworben werden. Wer jedoch am Tag in der Woche am Vormittag durch einen Elektrofachmarkt wie Bestbuy oder dergleichen geht, wird sich in den langen Fluren der einzelnen Abteilungen sehr einsam vorkommen und wahrscheinlich mit wenigen Ausnahmen und dem Personal der Einzige im Geschäft sein. Das grundsätzliche Problem an den Sonntagsverkäufen ist also, dass weniger Umsätze in der Woche gemacht werden. Daher führen diese auch nicht zu messbarem Wachstum.
Daher sind Argumente wie „in den USA ist das aber auch möglich“ nicht zielführend und zu kurz gedacht. Sie können schon gar nicht auf Deutschland übertragen werden, da hier eine ganz andere Arbeitskultur herrscht und die Arbeitszeiten in vielen Branchen sehr viel mehr reguliert sind, was dazu führt, dass Arbeitnehmer hier auch in der Woche am Nachmittag oder am frühen Abend Zeit für einen Einkaufsbummel haben. Hinzu kommt, dass die dem christlichen Gebot der Sonntagsruhe entsprungene Schließzeit am Sonntag in Deutschland viel stärker akzeptiert ist. Läden müssten ihren Angestellten nachts oder am Sonntag zudem Zuschläge zahlen, was sich angesichts mangelnder zusätzlicher Umsätze für viele Ladenbesitzer kaum lohnen würde.