Das Free-to-Play-Modell – wie können die Spielehersteller damit Geld verdienen?

Gaming ist ein lukrativer Markt, insbesondere seit das Interesse in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Begann das Wachstum einst mit den klassischen Nerds, setzen heute immer mehr Menschen auf Gelegenheitsspiele zum Zeitvertreib.

Viele Angebote fallen unter die Kategorie Free-to-Play und kosten beim Download aufs Handy oder auf den PC kein Geld. Dabei stellt sich die entscheidende Frage, welchen Vorteil der Spielehersteller dabei hat. Wie profitiert er davon, wenn Menschen eine Software und ein Spiel komplett kostenlos nutzen können?

Freiwillige Zahlungen sichern die Einnahmen der Spielehersteller

Wenn Spiele umsonst zur Verfügung stehen, weckt das großes Interesse bei verschiedenen Zielgruppen. Der Titel kann ausprobiert werden, ohne dass es hierfür eine finanzielle Investition braucht. Die meisten Zocker haben schon einmal die Erfahrung gemacht, dass sie sich über einen Fehlkauf ärgern mussten. Das kostet unnötiges Geld und ist besonders bei teuren Titeln ein finanzieller Reinfall.

Free-to-Play-Games kosten den Spieler nichts. Sie stehen im App-Store von Google oder IOS zur Verfügung, werden teilweise aber auch als Browserspiele angeboten. Meistens ist eine Anmeldung erforderlich, um die Spielstände zu speichern und einen eigenen Account zu verwalten. Bis zu diesem Punkt hat der Spielehersteller noch keine Einnahmen erzielt, doch das kommt durch die freiwilligen Zahlungen.

Free-to-Play bedeutet, dass der Titel kostenlos spielbar ist. Es heißt aber nicht, dass keine In-Game-Käufe möglich sind. Oft haben die Hersteller eine interne Spielwährung generiert, die nur für Echtgeld erhältlich ist. Es braucht diese Währung nicht, um das Spiel zu zocken, sie ist aber hilfreich. Eingesetzt wird sie beispielsweise, um bestimmte Spielabläufe zu beschleunigen, besondere Inhalte oder Level freizuschalten oder exklusives Equipment zu erwerben.

Der überwältigende Anteil von 71 % an In-Game-Käufen zeigt ganz klar, wie groß das Interesse der Spieler daran ist. Für den Spielehersteller ist es somit kein Verlust, das Spiel kostenlos zur Verfügung zu stellen. Dauergamer werden ohnehin irgendwann Geld investieren und die Summe ist oft höher als der Verkaufspreis eines klassischen Titels.

Einnahmen durch Werbeeinblendungen im Spiel

Schon im Jahr 2018 ermittelten Umfragen und Forschungen, wie Spielehersteller ihr Geld verdienen. Eine entscheidende Einnahmequelle ist Werbung, die dem Spieler in unbestimmten Abständen angezeigt wird. Der Gamer bekommt das Spiel völlig kostenlos zur Verfügung gestellt und kann es nutzen. Zwischendrin werden Banner eingeblendet oder Videos angezeigt, die sich nicht überspringen lassen. Es ist das gleiche Konzept wie bei YouTube-Videos oder Twitch-Kanälen, auch hier verdienen die Akteure dahinter Geld durch die Werbung.

Bei manchen Titeln haben die Spieler die Möglichkeit, gegen die Zahlung eines monatlichen Entgelts für Werbefreiheit zu sorgen. Bezahlende Gamer bekommen dann keine ungewünschten Videos mehr angezeigt, sondern können den Titel ohne Störungen zocken.

Spannend zu wissen: Die beliebteste Form der In-Game-Werbung sind Videos, mit denen der Spieler sich Goodies und Geld verdienen kann. Das System funktioniert denkbar einfach. Gamer schauen sich einen bestimmten Clip an und erhalten hierfür eine Belohnung. Meist wird diese in Form von Ingame-Währungen bereitgestellt, die dann wieder ins Spiel investierbar sind.

Lootboxen sind nach wie vor ein wichtiges Thema für Spielehersteller

Ob in Berlin, Frankfurt, München oder auch jeder anderen Stadt in Deutschland – Menschen lieben Spannung und Nervenkitzel. Das machen sich viele Spielehersteller zunutze und bieten Lootboxen für ihre Games an. In diesen Boxen sind spezielle Spiele-Goodies enthalten, die auf andere Weise nicht erhältlich sind. Ein berühmter Klassiker sind die „Kisten“ aus dem Online-Shooter Counter Strike. Nur mit einem (kostenpflichtigen) Schlüssel kann der Spieler den Inhalt öffnen und mit etwas Glück ein „wertvolles“ Item ziehen. Es wird darüber debattiert, ob das System dem Glücksspiel nahekommt, bislang sind Lootboxen aber immer noch eine wichtige Einnahmequelle für Spielehersteller.

Fazit: Es gibt genug Einnahmequellen für Publisher

Wenn ein klassisches Computerspiel verkauft wird, investiert der Zocker hier nur einmal Geld. Oft zeigt es sich bei langfristigen Games lukrativer, wenn die Einnahmen nicht durch Verkaufspreise generiert werden. Diese fallen schließlich nur einmal an – Verdienste durch Werbung im Spiel oder durch Ingame-Käufe sind eine dauerhafte Quelle und daher sehr beliebt.

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